8. März 2006

Was bedeuten die zwei Buchstaben hinter "Rokkor"?


In den 50-ern kam es in Mode, die Eckdaten der optischen Konstruktion in die Bezeichnung der Objektive zu integrieren. Minolta begann damit 1958, als mit der SR-2 das Minolta-SR System aus der Taufe gehoben wurde. Der optische Code bestand aus zwei Buchstaben, die sich entweder direkt hinter dem "Rokkor", getrennt durch einen Gedankenstrich, befanden oder aber — bei den nordamerikanischen Objektiven ab 1973 — dem "Rokkor-X" als isolierte Zweiergruppe folgten. Die einzigen Spiegelreflexobjektive, die kategorischen keinen optischen Code trugen, waren die Zoom- und Spiegellinsen-Objektive. In diesem Code gibt der erste Buchstabe die Anzahl der optischen Gruppen (also einzeln stehende Linsen oder Gruppen aus verkitteten Linsen) und der zweite die Gesamtzahl der Linsen an.

Die Anzahl der optischen Gruppen wurde durch den ersten Buchstaben des griechischen oder lateinischen Zahlwortes bezeichnet:

Zahl griechisch lateinisch Code Konstruktionen
3 treis tres T TC, TD
4 tettares quattuor Q QD, QE, QF, QH
5 pente quinque P PE, PF, PG, PI
6 hex sex H HF, HG, HH
7 hepta septem S SG, SI
8 oktoo octo O OK
9 ennea novem N NL

Die Anzahl der verbauten Linsen war sehr einfach codiert: Anstelle mit Zahlen wurde einfach mit Buchstaben beginnend bei "A" durchgezählt. Somit ergab sich folgende Zuordnung:

3 4 5 6 7 8 9 11 12
C D E F G H I K L

Ein "MC Rokkor-PG 1:1.4 f=50mm" (Schnittzeichnung oben) bezeichnet also ein Objektiv mit 5 Gruppen ("P") und 7 Linsen ("G"). Die Gravur der optischen Codes wurde ab 1975 nicht mehr fortgeführt. Von manchen zu diesem Zeitpunkt existierenden Objektiven gibt es also zwei Varianten, einmal mit und einmal ohne Code. Andere behielten ihn, bis sie aus dem Programm genommen wurden. Aber neu entwickelte Objektive tragen ab diesem Zeitraum keinen Code mehr.

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